Dionara

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Kartendecks


Lenormandkarten

 

Die Karten nach Mme Lenormand sind wohl die bekanntesten Karten, die zum Wahrsagen verwendet werden. Mme Lenormand, mit richtigem Namen eigentlich Mlle Le Normand,  war eine französische Wahrsagerin und Kartenlegerin, die Anfang des 19. Jh. zu Berühmtheit gelangte, unter anderem auch dadurch, weil Napoleon, seine Gattin Josephine, aber auch der russische Zar Alexander I. sie konsultierten. Viele bedeutende Persönlichkeiten aus allen Gesellschaftsschichten holten sich bei ihr Rat, und sie war bekannt für ihre treffsichern Aussagen. Nach ihrem Tod, 1843, wurden von Mme Breteau, die Frau eines Buchverlegers und angeblich Schülerin von Mme Lenormand,  Karten aufgelegt, die fortan den Namen von Mme Lenormand trugen. Heute gibt es 2 Kartendecks: das große Lenormand-Deck mit 54 Blatt und das kleine Lenormand-Deck mit 36 Blatt, das in Deutschland vermehrt angewendet wird. Die Besonderheit innerhalb der Lenormand-Karten ist die Unterteilung in Personen-und Sachkarten.

 

Lenormand

 

Das große Kartendeck mit 54 Karten wurde nach Mme Lenormands Tod herausgegeben und entwickelte sich bald zum Klassiker unter den Kartenlegen-Decks. 1850 erschien dann in Deutschland das kleine Deck mit 36 Karten. Das große Deck gibt Auskunft über die gesamte Lebenssituation des Ratsuchenden, während das kleine Deck die einzelnen Situationen des Lebens darstellt. Die Karten haben sehr schlichte Motive, die nur das Wesentliche zeigen, ohne durch unnötige Verzierungen oder Schriften die Intuition des Kartenlegers zu stören oder zu beeinflussen. Durch die Position der einzelnen Karten zueinander können Tendenzen angezeigt werden, zu Themen wie Liebe, Beruf und Finanzen. Sie geben Aufschluss darüber, welcher Weg der richtige ist, sie warnen vor falschen Entscheidungen und machen Mut.

 

Mystisches Lenormand

 

Es handelt sich bei den Mystischen Lenormand-Karten um ein spezielles Kartendeck, das aus 36 Karten besteht. Es wurde 2006 von zwei Schweizern geschaffen, die so den bekannten Lenormand-Karten neue Energie verschafften. Bei dieser Variante wurden die Spielkartensymbole, die im klassischen Lenormand-Deck vorhanden sind, weggelassen, dafür hat aber jede Karte eine astrologische Komponente. Die Bilder, die nach einer antiken Maltechnik gestaltet wurden, sind sehr aussagekräftig und werden durch ein astrologisches Symbol vervollständigt. Die Bildsymbolik baut ähnlich der Ikonen auf einen farbigen Rahmen auf, der gleich einem Fenster dem Betrachter den Blick in eine andere Welt erlaubt. Damit wird verdeutlicht, dass die Deutung mit den Karten nichts anderes als den Eintritt in eine andere Realität erlaubt.

 

Geja Lenormand

 

Die Russin Natalia Jermakova, die sich schon seit ihrer Kindheit mit Esoterik befasst, ist auch unter dem Namen Geja in Deutschland und der ganzen Welt bekannt. Sie forschte in russischen und französischen Archiven und es gelang ihr, das ursprüngliche 56er Kartendeck der Lenormandkarten wieder zu neuem Leben zu erwecken. Durch die zusätzlichen 20 Karten kann ein viel umfassenderes Spektrum betrachtet werden und die Antworten fallen noch präziser aus. Das Wissen um die Kunst des Kartenlegens mit 56 Karten wurde schon im russischen Zarenhof weitergegeben und erlebt heute durch diese sensationelle Neuentdeckung eine neue Blüte.  Die Besonderheit dieser Karten liegt auch darin, dass in jeder Ecke der einzelnen Karten ein magischer Buchstabe vorkommt, der bei der Legung ein Wort formen und so zusätzlich eine Aussage gemacht werden kann. Dieses Kartendeck kann für bereits bekannte Legungen verwendet werden.

 


Tarotkarten

 

Tarot-Karten werden seit dem 14. und 15. Jh. in Europa zum Wahrsagen herangezogen. Es gibt viele verschiedene Arten von Tarotkarten, die sich vor allem in der Illustrierung unterscheiden. Eine der bekanntesten traditionellen Versionen stellt das Marseille Tarot aus dem 16. Jh. dar, aber auch in der Moderne kamen immer wieder neue Versionen auf den Markt, so zum Beispiel jene von A.E. Waite oder von A. Crowley.  Bei der Kartenlegung mit Tarot-Karten zeigt jede einzelne Karte ein Sinnbild, das für eine Charaktereigenschaft oder ein bestimmtes Ereignis stehen. Durch ihre Symbolik, die oft auch Elemente der Astrologie und der Kabbala enthalten, gelingt es mit den Tarot-Karten, tief in die seelische Dimension des Ratsuchenden einzudringen. Die Karten dienen als Spiegel unseres Innersten und geben Antwort auf konkrete Fragen, die vor allem der Selbsterkenntnis dienen. Sie unterstützen den einzelnen dabei, seine persönlichen Potenziale zu verstärken und verborgene Gefühle aufzudecken.

Ein Tarot-Kartendeck besteht aus 78 Karten, die sich in die Großen Arkana (56 Karten) und in die Kleinen Arkana (22 Karten) aufteilen.

 

A.E.Waite Tarot

 

Das heute beliebteste und am meisten benutzte Tarotkarten-Deck ist jenes von Arthur Edward Waite, besser bekannt als Rider Waite Tarot. Rider & Son war der Londoner Verlag, der die Karten erstmals 1909 nach den Vorgaben von A.E. Waite herausgab. Die Besonderheit dieser Tarotkarten liegt darin, dass erstmals alle Karten illustriert waren, auch jene der Kleinen Arkana, die bis dahin nur die Kartenmotive der Schwerter, Stäbe, Münzen und Kelche aufwiesen. Die Gestalterin der Illustrierungen, Pamela Colman Smith bestand nicht darauf, dass auch ihr Namen in der Bezeichnung dieser neuen Tarotkarten vorkam. Trotzdem verdient sie es, nicht gänzlich vergessen zu werden. A.E. Waite behielt die ursprüngliche Kartenstruktur der Großen Arkana mit 56 Farbkarten und 22 Trümpfen bei.

 

Aleister Crowley Tarot

 

Dieses Tarot-Deck trägt den Namen seines geistigen Schöpfers, des Engländers Aleister Crowley, der es in den 40-er Jahren des vorigen Jahrhunderts gemeinsam mit der Malerin Lady Frida Harris schuf. Crowley war schon zu Lebzeiten eine mehr als umstrittene Persönlichkeit und sein Name und Wirken wurden häufig in Zusammenhang mit Satanismus und Schwarzer Magie genannt. Obwohl er stets diese Verbindungen abstritt, so blieben auch seinen Tarot Karten, die auch unter dem Namen Toth Tarot bekannt sind, immer ein etwas zweifelhafter Ruf anhaften. Sicher ist, dass sich Crowley gegen die damals geläufigen Moralvorstellungen und auch gegen die einengende christliche Lehre stellte und sein eigenes Wertesystem schuf. Die Karten des Crowley Tarots weisen ägyptische Symbole auf und die farbenintensive künstlerische Gestaltung von Lady Harris tragen dazu bei, diesen Karten eine besonders intensive Aussagekraft zu verleihen.

 


Kipperkarten

 

Die Kipperkarten werden oft im Zusammenhang mit den Zigeunerkarten genannt, doch muss man diese beiden Kartensätze klar voneinander unterscheiden. Die Herkunft der Kipperkarten ist nicht ganz restlos geklärt, denn es gibt zwei Theorien rund um ihre Entstehung. Einerseits wird die Deutsche Susanne Kipper als Schöpferin dieser Karten genannt, die Mitte des 19. Jh. diese deutsche Version von Wahrsagekarten schuf. Die Illustrationen der Karten, die einen typischen Biedermeier-Stil und viele deutsche Elemente aufweisen, deuten darauf hin, dass sie um 1870 entworfen wurden, auch als Antwort auf die französischen Lenormandkarten, die aufgrund der damaligen politischen Situation in Deutschland (Deutsch-Französischer Krieg) verpönt waren.

Eine andere Theorie geht weiter in der Geschichte zurück und leitete den Namen dieser Karten von den Wippern oder Kippern ab, das waren Münzfälscher zur Zeit des 30-jährigen Krieges (17. Jh.).

Die hervorstechendste Eigenschaft der Kipperkarten, die aus 36 nummerierten Karten bestehen, ist deren Schlichtheit in der Abbildung und die große Anzahl an Personenkarten. Die Deutung der Karten baut daher besonders auf diese Personenkarten auf, doch trotz der anscheinenden Einfachheit der Abbildungen bedarf es für eine korrekte Deutung großer Intuition. Aus diesem Grund werden Kipperkarten oft in Kombination mit Tarot- oder Lenormandkarten verwendet. Während Tarot-Karten mehr auf die seelische Komponente des Ratsuchenden eingehen, konzentrieren sich die Kipperkarten auf ein direktes Ereignis.

 


Zigeunerkarten

 

Fälschlicherweise wird der Ausdruck „Zigeunerkarten“ ganz allgemein auf Wahrsagekarten angewendet. Dabei handelt es sich aber um ein eigenes Kartendeck, das mit den anderen Decks wie Tarot, Lenormand oder Kipper nicht ident ist. Zigeunerkarten kamen durch die fahrenden Volksgruppen der Roma und Sinti nach Europa und erlangten große Bekanntheit und Beliebtheit. Allerdings sind die ursprünglichen Karten jetzt nicht mehr in Verwendung, heute werden Versionen verwendet, die in den 60 er Jahren entstanden sind. Wie auch andere Decks, bestehen die Zigeunerkarten aus 36 Blatt und haben als Motiv sowohl Personen als auch Sachen. Ein wichtiger Aspekt beim Legen der Zigeunerkarten ist der Umstand, dass sie vom Ratsuchenden gemischt werden müssen, das Legen übernimmt dann der Kartenleger, wobei hauptsächlich zwei Legemethoden, das Keltische Kreuz und die Große Tafel, bevorzugt werden. Wichtig ist auch, dass die Karten immer nur im Zusammenhang mit den anderen Karten der Legung gedeutet werden können.

 


Skatkarten

 

Skatkarten eröffnen auf den ersten Blick nicht ihr Potenzial als Wahrsagekarten und werden oft zu Unrecht den bloßen Spielkarten zugerechnet. Dabei gehören sie zu den engsten Verwandten der Tarotkarten. Der entscheidendste Unterschied ist natürlich der, dass Skatkarten auf jede bildliche Darstellung und Illustration verzichten. Werden Skatkarten zum Wahrsagen verwendet, so kommen nur die Zahlenkarten von Sieben bis Zehn, die Asse und die Hofkarten (Bub, Dame und König) zum Einsatz. Wer die Erfahrung und die Fähigkeit besitzt, die Aussagekraft der Skatkarten zu verstehen, wird durch sie sehr aussagekräftige Deutungen erhalten, denn sie verlangen sehr viel Intuition vom Kartenleger. Andererseits steht bei der Legung der Skatkarten auch der Dialog des Kartenlegers und des Fragenden im Vordergrund, da man nicht auf die visuelle Komponente zurückgreifen kann. Es gibt zwei Methoden der Legung, einerseits jene, die auf den Zahlenkarten basiert oder jene aus dem Blickwinkel der Elemente, die von den Farbenkarten repräsentiert werden. Dabei erhalten rote Karten eine positive Interpretation, schwarze Karten spiegeln eine eher negative Tendenz wider.

 


Schafkopfkarten

 

Bei den Schafkopfkarten handelt es sich um eine eher wenig gebräuchliche Spielkartenart zum Wahrsagen. Sie stammen wie die Skatkarten ebenfalls aus Deutschland, allerdings aus dem bayrischen Raum und sind seit dem 16. und 17. Jh. bei den Landknechten bekannt. Sie bestehen aus 36 Karten in vier verschiedenen Farben: den Eicheln, Grün, Rot und den Schellen. Werden die Schafkopfkarten zum Wahrsagen verwendet, dann kommen nur 32 Karten zum Einsatz, die 6-er Karten werden beiseitegelassen. Jede Farbe deutet auf bestimmte Eigenschaften, Situationen oder Ereignisse hin, die jedoch durch die Kombination mit den anderen Karten und Farben gesteigert oder geschwächt werden. Es ist eigentlich schade, dass diese Karten heute eher selten zum Wahrsagen genutzt werden, denn sie haben den Ruf, dass ihre Aussagekraft  sehr unmittelbar und direkt ist. Die Vorgehensweise der Legung erfolgt durch das Mischen der Karten des Kartenlegers bis zum Stopp des Fragesuchenden. Wichtig ist dabei, dass der Ratsuchende sich dabei völlig auf die zu stellende Frage konzentriert und sich dabei auch körperlich in einer bestimmten Haltung befindet, um den Energiefluss nicht zu blockieren. Die Befragung der Schafkopfkarten erlaubt einen Blick sowohl in die Vergangenheit, als auch auf die gegenwärtige Situation und natürlich auf zukünftige Tendenzen.

 


Veritas Videre Karten

 

Der aus dem Lateinischen abgeleitete Name der Karten heißt ganz einfach „die Wahrheit sehen“. Ein Anliegen, das allen Wahrsagekarten zugrunde liegt. Aus dieser Notwendigkeit heraus hat Alexandra Musch diesen neuen Kartensatz entwickelt, der sich aus Elementen der Tarot-, Kipper-, Lenormand- und auch den Spiritkarten zusammensetzt. Dieses Kartendeck, das aus 81 Karten besteht, wurde 2007 erstmals herausgegeben und bietet durch die Kombination verschiedener Kartentypen ein sehr breites Spektrum zur Interpretation und Auslegung nahezu aller Aspekte des menschlichen Lebens. Die Karten zeigen keine komplexen Illustrationen, sondern bedienen sich Symbolen, die um jeweils drei Begriffe erweitert werden. Jede Karte beinhaltet dabei einen positiven und einen negativen Aspekt, der sich durch den Kontext mit den anderen Karten herauskristallisiert. Die Veritas Videre Karten können sowohl mit den traditionellen Legemustern verwendet werden als auch mit ganz individuellen. Wichtig ist dabei der intuitive Zugang und die Offenheit gegenüber den Aussagen der Karten, die Fragen zur Vergangenheit, der Gegenwart und zur Entwicklung des zukünftigen Lebensweges beantworten können.

 


OH – Karten

 

Die Oh-Karten bilden ein eigenes Genre unter den Karten. Sie sind kein einfaches Kartenspiel und sie gehören auch nicht zu den Wahrsagekarten. Sie kommen vielmehr im therapeutischen Umfeld zum Einsatz, da sie helfen, Assoziationen zu wecken und erleichtern so den Zugang zu inneren Konflikten und Blockaden. Diese Karten, die aus zwei Stößen von je 88 Bild- und Wortkarten bestehen, wurden vom kanadischen Kunstprofessor Ely Raman entwickelt, der durch die Abbildung alltäglicher Situationen auf den Bildkarten und den als Rahmen dienenden Wortkarten eine große Anzahl an immer neuen und ungewöhnlichen Kombinationsmöglichkeiten anbietet. Dieses assoziative Kartenlegen fördert einerseits die Kreativität, andererseits erleichtert es auch den Zugang und den Einstieg zu therapeutischen Gesprächen. Die Kombination von Bild und Wort spricht den Menschen in seiner Ganzheit an, da die Bilder auf die intuitive Ebene abzielen, die Wörter auf die analytische. Der Name der Karten bedeutet genau das, was sie aussagen: nämlich das staunende „Oh“, das den Spielern bei der Verwendung der Karten sehr oft spontan entschlüpft.

 


Chokkankarten

 

Die Chokkan Karten sind in Deutschland noch relativ unbekannt, doch verdienen sie als intuitive Wahrsagekarten sicher vermehrte Aufmerksamkeit. Chokkan leitet sich aus dem Japanischen ab und bedeutet „unmittelbare Wahrnehmung“. Das ist auch der philosophische Grundsatz, der der Deutung mit diesen Karten zugrunde liegt: der Gedanke des Unmittelbaren und des Naheliegenden. Die 60 Karten des Decks können sowohl gezogen als auch gelegt werden. Die Ziehung einer einzelnen Karte dient als Tageskarte und gibt Auskunft über die Tendenz des Tages. Je nach Art der Fragestellung können verschiedene Legesysteme verwendet werden. Je größer die Legefigur ist, desto ausschlaggebender ist die Bedeutung der Position der einzelnen Karten und die Verbindung der Karten zueinander. Die Karten weisen Bildmotive auf, wobei es für die Gestaltung der  Illustrationen keine bindende Tradition gibt. Die Bilder erlauben verschiedene Interpretationsmöglichkeiten, daher ist der intuitive Zugang wichtig, der durch persönliche Bilder und Gedanken bestimmt wird.

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