Was ist Astrologie?
Astrologie leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet die“
Lehre der Sterne“. Sie unterscheidet sich von der Astronomie, der
wissenschaftlichen Beobachtung des Universums, obwohl diese beiden Bereiche
anfänglich untrennbar verbunden waren. Die Astrologie geht davon aus, dass es
einen Zusammenhang zwischen der Bewegung der Planeten und den Ereignissen auf
der Erde gibt. Die Astrologie stützt sich auf das Prinzip der Analogie, das
bedeutet, dass die Stellung der Planeten zu einem bestimmten Zeitpunkt eine
Entsprechung im irdischen Leben darstellt, basiert also auf dem Prinzip „Wie
oben so unten“. Das ist auch einer der Gründe, warum heute die Astrologie nicht
mehr, im Gegensatz zu bestimmten Zeiten in der Geschichte, als Wissenschaft
anerkannt ist, da es bei der wissenschaftlichen Auseinandersetzung immer um
kausale Zusammenhänge geht.
In der Astrologie wird die Zeitqualität analysiert, das heißt, die Stimmung des
Kosmos in einem spezifischen Moment, wie zum Beispiel der Geburt eines
Menschen. Die Sterne zeigen diese Energien an, aber sie nehmen dadurch keinen
direkten Einfluss auf das Leben eines Menschen. Aus dieser Momentaufnahme
lassen sich Rückschlüsse auf die Persönlichkeit und den Charakter des Einzelnen
schließen und erlauben eine tiefgehende Analyse der Wesensstruktur. Das
wiederum ermöglicht, durch professionelle Deutung eines Geburtshoroskops,
bestimmte Tendenzen, günstige und weniger günstige Phasen abzuschätzen, aber
auch auf den Charakter bezogene Handlungsweisen und Verhaltensmuster
aufzuzeigen. Dadurch wird die Astrologie zu einem wertvollen Instrument in der
Lebensplanung. Die Astrologie birgt einen jahrtausendalten Wissensschatz in
sich und drückt sich in einer Symbolsprache aus.
Was versteht man unter klassischer Astrologie?
Wenn man von „Klassischer Astrologie“ spricht, dann ist damit das über
Jahrtausende gewachsene Wissen gemeint, insbesondere die Astrologie, die sich
vom 5. Jh. v. Chr. bis ins 17. Jh. entwickelt hat. Die Beobachtung der
Sterne und die damit verbundenen Zusammenhänge und Auswirkungen auf die
Menschen, haben sich getrennt voneinander in verschiedenen Kulturen entwickelt
und zeigen doch verblüffende Analogien auf. In früheren Zeiten gab es immer
einen Zusammenhang mit der Religion und den Mythen, sodass den Planeten die
Eigenschaften der Gottheiten zugesprochen wurden. Die Babylonier schufen den
noch heute verwendeten Tierkreis, eine Unterteilung der scheinbaren Sonnenbahn,
der Ekliptik, in zwölf gleichgroße Segmente.
Die Klassische Astrologie, wie sie hauptsächlich bis Mitte des 20.
Jahrhunderts praktiziert wurde, unterscheidet sich von anderen Formen der
modernen Astrologie, wie zum Beispiel der „Psychologischen Astrologie“ durch
die Form ihrer Deutung. Die Klassische Astrologie geht primär von einem
deterministischen Standpunkt aus, also einer grundsätzlichen Vorbestimmung des
Schicksals und der daraus folgenden Willensunfreiheit des Menschen, der sich
seinem Schicksal fügen muss. Diese Auffassung erklärt auch die Ablehnung der
Christlichen Kirche gegenüber der Astrologie. Heute wird der Standpunkt der
Unabänderlichkeit des Schicksals nicht mehr so krass vertreten, es geht
vielmehr darum, dem Menschen zu helfen, auf negative Aspekte zu reagieren und
besser damit umzugehen und positive Aspekte für sich zu nutzen. Die Klassische Astrologie
betrachtet die Stellung der Planeten nach ihren positiven oder negativen
Einflüssen, man spricht in diesem Fall von der Würde der Planeten. Allerdings
machte diese extreme Schwarz-Weiß-Malerei in den letzten 20 bis 30 Jahren einer
wertfreieren Deutung Platz.
Die klassische Astrologie bietet, wenn sie kompetent gedeutet wird, einen
hilfreichen Leitfaden, mit dem es möglich ist, Hürden und Schwierigkeiten im
eigenen Leben besser zu meistern oder rechtzeitig zu umgehen und die günstigen
Phasen erfolgreich zu nutzen.
Schon einmal von Stundenastrologie gehört?
Durch die Stundenastrologie erhält man sehr unmittelbare Antworten auf
konkrete Fragen und erhält Hilfe bei Entscheidungsfragen. Es ist eine
Form der traditionellen Astrologie, die aber einen sehr praktischen Bezug zum
alltäglichen Leben hat. Hier steht nicht die Analyse des Geburtshoroskops im
Vordergrund, sondern es werden eindeutige Antworten auf genau formulierte
Fragen geliefert. Ein paar Beispiele zu solchen Fragen wären:
- Soll ich beruflich den Schritt in die Selbständigkeit wagen?
- Soll ich das Haus kaufen, das uns so gut gefällt?
- Soll ich eine Reise antreten?
Bei der Deutung durch die Stundenastrologie ist nicht das Geburtshoroskop
des Fragenden ausschlaggebend, sonder der Zeitpunkt, zu dem die Frage gestellt
wird. Es wird also gleichsam ein „Geburtshoroskop“ der Frage analysiert. Durch
die eingegrenzte Frage erhalten die astrologischen Symbole und ihre Deutung
auch eine sehr fest abgesteckte Bedeutung. Es wird die Zeitqualität eines ganz
spezifischen Zeitpunkts analysiert, nämlich des Zeitpunktes der Fragestellung.
Aus diesem Grund spricht man auch von einem Fragehoroskop. Außer dem Fragehoroskop
gibt die Stundenastrologie auch Antwort auf Zeitpunkte zur Begegnung zwischen
Menschen (Begegnungshoroskop) oder zur Wahl des besten Zeitpunkts
(Elektionshoroskop).
Der Vorteil der Stundenastrologie ist die relativ schnelle Deutung, die ein
erfahrener Astrologe machen kann. Er muss nicht wie beim Geburtshoroskop lange
Analysen anstellen, sondern konzentriert sich auf das jeweilige
Augenblickshoroskop. Dadurch können kurzfristig Antworten gegeben werden, die
den Fragenden bei Entscheidungsfindungen unterstützen.
Kennen Sie vedische Astrologie?
In Indien kennt man seit Jahrtausenden die Vedische Astrologie, eine
spirituelle Wissenschaft, in der die Harmonisierung des Menschen in seiner
Gesamtheit im Vordergrund steht. Nach der Auffassung der indischen Lehre
besitzt jeder Mensch ein bestimmtes Karma, was vereinfacht ausgedrückt
bedeutet, dass jede Handlung eine Wirkung erzeugt. Ziel des Menschen ist es,
sich den Problemen zu stellen und sie anzunehmen und zu lösen. Nur so
erlangt man vollkommene Ausgeglichenheit.
Im Sanskrit, der alt-indischen Sprache, wird die Astrologie als „Jyotisch“
bezeichnet, was übersetzt „das höchste Licht“ bedeutet. Es sagt schon mit
diesem Namen aus, dass die Realität, und damit ist sowohl die Vergangenheit,
als auch die Gegenwart und Zukunft gemeint, beleuchtet wird, denn die vedische
Astrologie ist sowohl ein System zur Analyse, aber liefert gleichzeitig auch
sehr konkrete Prognosen. Die vedische Astrologie versteht sich als spirituelle
Disziplin, die zu einer vollkommenen Bewusstseinsentfaltung führt. Der Mensch
wird als irdisches Wesen betrachtet, dessen Ursprung aber spirituell ist. Der
Mensch interagiert mit der zeitlichen und räumlichen Wirklichkeit und den
Gesetzen des Kosmos. Es geht um das ganzheitliche Verständnis des eigenen
Lebens, das über die Grenzen des materiellen Bewusstseins hinausgeht.
Im Gegensatz zur westlichen Astrologie stützt sich die vedische Astrologie
auf die real sichtbaren Konstellationen der Planeten. Zur Berechnung des
vedischen Horoskops werden außer den 12 Sternbildern auch die
Mond-Konstellationen interpretiert. Diese sind in 27 Mondhäuser unterteilt. Die
Position des Mondes nimmt eine große Bedeutung ein, so dass die Vedische
Astrologie auch „Mond-Astrologie“ genannt wird. Die Planeten werden nach
ihrer Stärke und damit Wirkung auf den Menschen analysiert, ebenso wie nach
ihrem Zustand, der die Qualität des Einflusses beschreibt. Außerdem bedient
sich die Vedische Astrologie eines Zeitschlüssels, der fünf Zeitzyklen umfasst,
womit sehr genaue zeitliche Angaben zu Entwicklungen und Ereignissen gemacht
werden können.
Die Vedische Astrologie ist stark deterministisch geprägt, die der
Weltanschauung im asiatischen Raum entspricht. Sie wird aber so interpretiert,
dass der Mensch zwar von seinem vorbestimmten Weg nicht abweichen kann, aber er
kann lernen, seinen ihm bestimmten Platz zu erkennen.
Das vedische Wissen beschränkt sich nicht nur auf die Astrologie, im Westen hat
sich mittlerweile auch Ayurveda und Yoga etabliert.
Was bedeutet Psychologische Astrologie?
Was wissen Sie eigentlich über sich selbst? Kennen Sie wirklich Ihre Stärken
und Schwächen? Sind Sie sich bewusst, welche speziellen Begabungen sie besitzen
und wie Sie auf Ihre Umwelt wirken? Wir glauben oft, unser Wesen und unsere
Persönlichkeit genau zu kennen und sind uns gar nicht bewusst, wie wenig wir im
Grunde über uns selbst wissen. Vielmehr lassen wir uns durch äußere Einflüsse
und die Meinung anderer in unseren Entscheidungen leiten und beeinflussen und
werden uns gar nicht bewusst, dass wir dadurch Konflikte und Blockaden
verstärken, die unser Leben erschweren. Ein wertvolles Hilfsmittel, um uns mit
unserer wahren Persönlichkeitsstruktur auseinanderzusetzen und unsere Potenziale
zu erkunden, ist die Psychologische Astrologie.
Die psychologische Astrologie ist ein moderner Ansatz der traditionellen
Astrologie, auf der sie basiert. Bei der Deutung des Horoskops werden Elemente
der Psychologie mit einbezogen, das so zu einem aussagekräftigen
Analysewerkzeug der individuellen Wesensstruktur wird. Anhand des
Geburtshoroskops, auch Radixhoroskop genannt, werden die Zusammenhänge der
astrologischen Gegebenheiten zum Zeitpunkt der Geburt auf die
Persönlichkeitsmerkmale übertragen, spirituelles und psychologisches Wissen
werden kombiniert. Das Geburtshoroskop erlaubt Rückschlüsse auf die
Persönlichkeit und wird so zu einem wichtigen Beitrag zur Selbsterkenntnis. Im
Gegensatz zur Klassischen Astrologie baut die Psychologische Astrologie nicht
auf der Überzeugung auf, dass das Schicksal eines Menschen vorbestimmt ist,
sondern dass das Leben ein dynamischer Entwicklungsprozess ist. Die
Psychologische Astrologie zeigt die Zyklen und Prozesse im Leben eines Menschen
auf und hilft ihm, sich selbst besser zu verstehen und bewusst heranzureifen.
Die astrologische Symbolik wird mit Erkenntnissen aus der
Entwicklungspsychologie verbunden, wobei sowohl die Kindheit als prägende Phase
interpretiert wird, die sich auf die aktuelle Persönlichkeitsstruktur auswirkt,
als auch die Herausforderungen, die den Menschen im künftigen Leben zu meistern
hat. Die Psychologische Astrologie ist nicht so sehr auf zukünftige Prognosen
ausgerichtet, sondern möchte den Menschen vielmehr in seinem Entwicklungsprozess
unterstützen.